Kinder und Jugendliche

Die Frühbehandlung:

Eine Frühbehandlung wird durchgeführt, wenn schon in sehr jungen Jahren eine deutliche Fehlstellung vorliegt, die die normale Entwicklung von Zahnstellung und Gesicht ungünstig beeinflussen. Ganz typisch hierfür sind Kreuzbisse, eine sehr große Stufe zwischen Ober- und Unterkieferfrontzähnen oder ein sehr großer Platzmangel. In der Regel findet die Frühbehandlung bei Grundschulkindern statt. Sie dauert etwa 1 ½ Jahre.

Die Frühbehandlung hat zum Ziel die Situation zu verbessern und so eine normale weitere Entwicklung zu ermöglichen.

Nach Abschluss der Frühbehandlung wird die weitere Entwicklung durch den Kieferorthopäden begleitet. In dieser Zeit sind Termine im Abstand von 3 – 12 Monaten

üblich. Falls erforderlich, kann sich später eine Hauptbehandlung anschließen.

Die Hauptbehandlung:

Eine Hauptbehandlung beginnt frühestens im Alter von etwa 9 – 10 Jahren mit dem Durchbruch von einem bleibenden Eckzahn oder Backenzahn.

Die Hauptbehandlung hat zum Ziel alle bleibenden Zähne außer den Weisheitszähnen möglichst optimal einzustellen.

Typischer Verlauf einer Hauptbehandlung:

1)      Herausnehmbare Spange       (ca. 1 – 11/2 Jahre)

> =  Aktive Behandlung

2)      Feste Spange                         (ca. 1 – 11/2 Jahre)

3)      Retentionsphase                    (1 Jahr)                           = Haltephase

4)   Abschluss der Behandlung (siehe unten)

Die Hauptbehandlung dauert meist etwa 3-4 Jahre. Solange noch nicht alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind, behandelt man häufig mit herausnehmbaren Geräten. Auf diese Weise kann man die Dauer der festen Zahnspange (Brackets) deutlich verringern, manchmal sogar verhindern.

Egal, ob mit herausnehmbaren oder mit festen Geräten gearbeitet wird: das letzte Jahr der Behandlung ist die Retentionsphase.

Die aktive Zeit der Behandlung, in der die Zähne optimal aufeinander eingestellt wurden ist vorbei. Nun muss die Situation noch fest gehalten werden. Dies geschieht mit herausnehmbaren Geräten, die im Laufe der Zeit immer weniger getragen werden können: am Anfang den ganzen Tag, dann noch 14- 16 Stunden pro Tag, später nur noch nachts, dann jede zweite Nacht usw.

Abschluss der Behandlung:

Für eine erfolgreiche Behandlung kommt es sehr auf eine gute Mitarbeit des Patienten an.

Der Patient hat dabei folgende Aufgaben:

• Die Zähne und die Zahnspange besonders gut putzen.
• Die Zahnspange nach Anweisung tragen.
• Regelmäßig zu den vereinbarten Kontrollterminen kommen.

Eine gute Mundhygiene ist die Voraussetzung für eine

kieferorthopädische Behandlung.

Bei festsitzenden Spangen (Brackets) ist das Zähneputzen erschwert. Am Rand der geklebten Brackets kann sich Zahnbelag besonders gut halten. So können Entkalkungen rund um die Brackets entstehen, die nach dem Entfernen der Spange unschön aussehen. Die Entkalkungen sind die erste Stufe von Karies.

Das Zähneputzen dauert bei Patienten mit einer festsitzenden Zahnspange deutlich länger! Es gibt besondere Zahnbürsten, die man zusätzlich benutzt. Wenn die Zahnspange eingebaut wird, erklären wir ganz genau, was man ab jetzt beim Zähneputzen beachten muss, um Entkalkungen und Schädigungen der Zähne zu vermeiden.